Mit
„Białowieża", Smiths neuestes Werk, erforscht einen der letzten verbliebenen
Urwälder Europas und stellt dessen flüchtige natürliche Schönheit der
drohenden Abholzung gegenüber. Die Spannung, die dabei entsteht, unterstreicht unsere doppelte Beziehung zur Umwelt: einerseits wird ihr Wert als Ware gehandelt, andererseits kämpfen wir für den
Erhalt ihrer Einzigartigkeit.Als Jagdrevier für polnische Könige und russische Zaren blieb der Wald jahrhundertelang von der Axt des Holzfällers verschont, doch populistische Politik, die Missachtung der Wissenschaft und eine
unersättliche Nachfrage nach Rohstoffen haben dazu geführt, dass er existenziell
bedroht ist. Der Wald ist zwischen Polen und Weißrussland aufgeteilt. Wegen der Krise in der Ukraine wurde diese
Grenze mit einer Stahlmauer verstärkt, die alle Tiere bedroht, die zuvor frei herumliefen. Smiths Fenster in das Herz dieser verschwindenden alten Landschaft lädt uns ein, unsere
Beziehung zur Natur zu überdenken.
Biographie des Künstlers
Smiths Begeisterung für die Fotografie wurde schon
in jungen Jahren geweckt, als er die verlassenen Minen entlang der
Küste Cornwalls erforschte und dokumentierte, fasziniert von den Geheimnissen dieser erodierenden Relikte der industriellen Revolution. Während seines Studiums beschäftigte sich Smith weiter mit dem Thema der
vom Menschen veränderten Landschaften und ließ sich dabei von den Arbeiten der amerikanischen
New Topographic-Bewegung inspirieren. Das postindustrielle Großbritannien bot ihm eine frühe Ausbildung in Sachen Globalisierung. Beeinflusst von der Düsseldorfer Schule und ihrer Theorie der "Neuen Sachlichkeit", wurde seine Kamera weniger sichtbar, während sich der Maßstab seiner Motive erweiterte. Smith ist ein
Fotograf der Zivilisation. In seinen Serien Motor City & Ironopolis untersucht er, wie gesellschaftliche Trends und wirtschaftspolitische Maßnahmen ein postindustrielles Erbe schaffen. Seine verlassenen Olympiastadien zeigen die Hybris, mit der Megastrukturen hinterlassen werden. Seit er Vater geworden ist, hat sich Smiths Aufmerksamkeit von dystopischer Architektur auf die
verschwindende Natur verlagert, wohl wissend, dass Fotografien ihr letzter sichtbarer Beleg sein könnten. Smith wurde von der
New York Times, der Financial Times, Wallpaper*,
Vanity Fair und Esquire veröffentlicht. Smith lebt derzeit in Wien.
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